Mittelschule Pirna
Neubau Mittelschule „Carl Friedrich Gauß“ und Erweiterung Dreifeldsporthalle, Pirna - Sonnenstein
Mit dem neuen Eingangsbauwerk bilden Sporthalle und Schulneubau ein Ensemble und eine gemeinsame Eingangsgeste, welche stark genug ist, sich gegen die umgebende heterogene Bebauung zu behaupten. Der neue Schulbaukörper besetzt dabei selbstbewusst das vorhandene Baufeld und folgt in seiner Ausrichtung der bestehenden Turnhalle und Ihren Ergänzungsbauten. Der quadratische Baukörper reduziert sich bewusst, um ein spannungsvolles Gegenüber von Innenraum und umgebender Landschaft auszubilden: eine Schule im Grünen. Das Vordach zwischen den Baukörpern von Schule und Sporthalle bildet hierbei einen Filter zwischen Vorplatz und schulinterner Hof- und Pausenfläche.
Erschließung / Rettungswege
Beide Baukörper erschließen sich über einen Unterschnitt, welcher einen gemeinsamen Vorplatz aufspannt. Ein zweiter gegenüberliegender, erdgeschossiger Unterschnitt des Schulbaukörpers öffnet diesen zu den Pausenfreiflächen. Das verbindende Vordach gewährleistet den trockenen Übergang der Schüler zum Sportunterricht. Die interne Haupterschließung der Schule erfolgt über die zentrale Treppe. Diese ist im 1.Obergeschoss von massiven Wänden gefasst und schottbar (IBO- Türen), um eine Verrauchung der Etagen zu verhindern. Zwei zusätzliche Treppenhäuser gewährleisten die Entfluchtung des Gebäudes. Die Sporthalle erhält ein neues Foyer mit 2 Treppenaufgängen, welche gleichzeitig als Rettungsweg für die oberen Tribünen fungieren.
Grundriss / Architektonische Konzeption
Der quadratische Schulbaukörper erschließt sich vom Vorplatz über eine Halle in Richtung Pausenhof, welche beidseitig die öffentlichen Funktionen erschließt. Mensa und Musikräume am nördlichen Ende der Halle lassen sich zusammenschalten und bilden somit einen aulaähnlichen Versammlungsraum. Ein über Oberlichter beleuchteter Funktionskern im Gebäudeinneren nimmt Nebenräume auf. Über eine zentrale Treppe in der Hauptachse erschließen sich die um einen Innenhof angelegten Obergeschosse mit den Klassenräumen und Fachkabinetten. Der Ganztagesbereich befindet sich im Erdgeschoss mit zugehöriger Außenanlage — sowie im 1.Obergeschoss. Eine Teilunterkellerung nimmt Haustechnik- und Archivräume auf.
Der Ergänzungsbau der Sporthalle nimmt erdgeschossig Foyer, Gastronomie und zentrale Erschließung auf; im 1. Obergeschoss befinden sich der Sportler- und Vereinsbereich sowie Zuschauertribünen / Zugänge und Nebenräume.
Fassaden
Der Schulbaukörper erhält eine hinterlüftete Vorhangfassade aus vertikalen Alu- Lamellen. Die großformatigen, breit gerahmten Fenster der Unterrichtsräume rhythmisieren die Fassade und werden ergänzt durch die hinter den Lamellen liegenden, verdeckten Fensterflächen der Treppenhäuser und Nebenräume. Die Hoffassade nimmt dieses Thema auf. Hier wechseln sich Verglasungen hinter Lamellen und Fensterflächen ab. Die harte Hoffläche ist aus dem 1. Obergeschoss begehbar. Der Ergänzungsbau der Sporthalle folgt aufgrund der angestrebten Ensemblewirkung beider Baukörper in seiner Fassadengestaltung ebenfalls dem Schulneubau.