Neue Mitte Buchdorf

Wettbewerb Gemeinde Buchdorf

Städtebauliches Gesamtkonzept / Setzung
Der aufstrebende Ort Buchdorf in Bayern befindet sich in landschaftlich reizvoller Lage am Rande des Naturparks Altmühltal. Bisher fehlte dem Ort mit seiner typischen städtebaulichen Struktur als „Straßendorf“ jedoch sein Zentrum. Dieses soll nun im baulich attraktiven Umfeld von Schule und Kirche auf dem ehemaligen Raiffeisengelände neu definiert und gestaltet werden. Mit der Reaktivierung des bisher brach liegenden Bereiches erfolgt eine städtebauliche Neuordnung, die Buchdorf attraktiver machen wird. An beschriebener Stelle soll eine spezielle Nutzungsmischung aus Rathaus, Bürgerzentrum, Geschäfts- und Wohnhaus dem Ort neues Leben einhauchen und zusätzliche Qualitäten schaffen.

Neben der Errichtung moderner baulicher Strukturen werden in einer Abfolge Plätze erzeugt sowie hochqualitative Grün- und Erholungsräume gebildet und miteinander verknüpft. Das neue Ortszentrum mit seinen Neubauten und der Platzanlage positioniert sich bewusst nicht direkt an der Hauptstraße, sondern ist im Bezug zu dieser leicht zurückgesetzt. Es bildet sich eine Vorzone zwischen Straße und Ensemble, die den Bereich akzentuiert, einen Eingang (mit barrierefreier Bushaltestelle) markiert und innerhalb der Straßen-flucht hervorhebt. Während sich Bürgerzentrum und Rathaus in ihrer Positionierung an den vorherrschenden Richtungen der Dorfstrukturen orientieren, ist der Baukörper des Wohn- und Geschäftshauses zu diesen leicht eingedreht. Inmitten der Neubauten entsteht ein räumlich gefasster Dorfmittelpunkt mit ortstypischen Bodenbelägen und spannungsreicher Position im Stadtgrundriss. Dieser stellt den verbindenden Innenhof des Gebäudeensembles dar und soll stets als Ort der Begegnung sowie als Veranstaltungsort für Märkte, Aufführungen, Konzerte und Feste genutzt werden. Vom Platz aus können Fußgänger den sich am Bürgerhaus angrenzenden Garten und die sich weiter nördlich befindende Sporthalle und daran angegliederte Außenanlagen mit Spielwiesen und Bolzplatz erschließen.

Um die verkehrliche Erschließung des Areals zu sichern, soll in Verlängerung der Kirchgasse eine Zuwegung in Kombination mit Parkmöglichkeiten entlang der nordwestlichen Grenze bis zur im Norden angrenzenden Straße entstehen.

Parkraumkonzept
Die Parkmöglichkeiten am neuen Ortszentrum sind in zwei Teilbereiche gegliedert. In unmittelbarer Nähe zum neuen Buchdorfer Marktplatz, am westlichen Ende des Wohn-und Geschäftsneubaus sind Kurzzeit- und zwei Behindertenstellplätze sowie Parkmöglichkeiten für Anwohner (des Wohn- und Geschäftshauses) vorgesehen. Weitere Parkflächen (80 Stück) sind nördlich, in Nähe der Sporthalle angeordnet. Teile der großzügigen Parkflächen können auch temporär zu saisonalen Höhepunkten als Erweiterung der Turnhallen- oder Platzflächen flexibel nutzbar gemacht werden.

Gestaltung öffentlicher Bereiche
Wichtigstes öffentliches Element der Freiraumplanung des Entwurfes ist der quadratische Stadtplatz (30x30m) mit Aufenthaltsqualität, welcher sich inmitten der Neubauten befindet. Der hochwertig gestaltete Ortsplatz fungiert als neuer, attraktiver Treffpunkt der Buchdorfer und Besucher und ist flexibel als Platz der Begegnung, der Interaktion und als Raum für Veranstaltungen, Feste und Markt nutzbar. Sitzmöglichkeiten und ein Bodenwasserspiel laden Passanten zum Verweilen ein, die unmittelbare Nähe zu einer Gastronomie mit Außensitzplätzen stellt ebenfalls eine zusätzliche Qualität des neuen Mittelpunktes für die Bewohner Buchdorfs dar.

Die Neubauten orientieren und öffnen sich mit großzügigen Glasflächen und eingeschnittenen Zugangszonen zum Marktplatz hin. Der öffentliche Raum „verwächst“ mit den um den Platz arrangierten Gebäuden, indem öffentliche Nutzungen (Ladenflächen...) jeweils in den Erdgeschossen untergebracht werden. Reizvoll ist zudem die Sichtachse, welche (von Seiten der Hauptstraße betrachtet) den vollständigen Platz in seiner Diagonale überblickt und visuelle Beziehungen bis hin zur Sporthalle freigibt. Ein eigenständiges Merkmal des städtebaulichen Eingriffes sind seine im Vergleich zur Weite des Platzes engen Zugänge. Das spannungsreiche Spiel zwischen den verschiedenen räumlichen Wahrnehmungen verleiht dem Platz seinen individuellen Charakter. Es entsteht ein überregional markanter, Image gebende Orientierungspunkt im Ortsgefüge.

Grundlegende Idee des Entwurfes war es, öffentliche Nutzungen (wie Einzelhandel, Apotheke, Bank, Bücherei und Vereinsräume) zu Gunsten von Funktionalität und Barrierefreiheit in den Erdgeschossen ebenerdig unterzubringen und sie somit für eine dauerhafte Nutzung zu aktivieren. Individuell nutzbare Bereiche (Wohnungen, Arztpraxis, Sitzungssäle usw.) werden in den Obergeschossen angegliedert. Auch der Vorplatz der Turnhalle sowie die ebenerdig erschließbare Halle selbst sollen mit Anschluss an den neuen quadratischen Quartiersplatz als Veranstaltungsorte für öffentliches Leben und geschäftliche Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte oder Tagungen nutzbar sein.

Landschaftsplanung und –Gestaltung
Während die Setzung und Kubaturen der Gebäude jeweils weniger konventionell erfolgen, bleibt die Landschaftsgestaltung „ruhig“ und geordnet und greift stringente Strukturen und Richtungen des Ortsbildes auf. Grünflächen und Plätze vor den Gebäuden laden die Öffentlichkeit zum Aufenthalt ein und ziehen die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Bei der Setzung der Neubauten und der Gestaltung angrenzender Landschaftsräume wurde Wert auf einen behutsamen Umgang mit dem Bestand gelegt. Bereits vorhandene Grünflächen und Gewächse bleiben bestehen und werden durch neue Bepflanzungen ergänzt. Gehölzreihen, welche sich im nördlichen Bereich des Entwurfsgebietes in Richtung Westen in lockere Gruppen auflösen, stellen die Verbindung zwischen Sporthalle und - park her. Der Sportpark, bestehend aus Bolzplatz und kleineren Spielwiesen, wird von Sitzbänken und Stufen flankiert und ermöglicht verschiedene Arten der sportlichen Aktivität.

Baugestaltung
Neben länglichen Höfen, die jeweils orthogonal zur Hauptstraße angeordnet sind, ist in Buchdorf die in Kleinstädten häufig anzutreffende Struktur des Dreiseithofes präsent. Der vorliegende Entwurf greift diese Gebäudeanordnung sowie die Körnung der Bestandsstrukturen auf und transformiert sie in eine moderne Formsprache. Rathaus, Bürgerzentrum, Wohn- und Geschäftshaus ordnen sich jeweils als Zwei- oder Dreigeschosser behutsam um das öffentliche Zentrum des Ortes an und stärken das Zentrum durch eine eigenständige, moderne und mit dem Ortsbild kommunizierende Architektur. Wiederkehrende Entwurfsprinzipien, eine „verwandte“ Formensprache und Materialität verbinden die eigenständigen Gebäude untereinander.

Die das Ortsbild prägende Form des Satteldaches wurde aufgegriffen und abgewandelt. In den vergleichsweise weniger regelmäßig geneigten Dächern der Neubauten markieren Hochpunkte jeweils deren Eingänge. Innenliegende Funktionen profitieren von teilweise überhöhten Räumen. Alle Gebäude besitzen identische First- und Traufhöhen sowie die gleiche Materialität der Dachhaut als Aluminiumkonstruktion. Jedoch ist zur Steigerung von Nachhaltigkeit und zur Minimierung der Unterhaltskosten auch ein solar wirksamer Ziegel als Dachbelag denkbar.

Die verschiedenartigen Funktionen und Nutzungen der Gebäude bzw. die daraus resultierende geschossweise Gliederung wird von außen ablesbar. Als Gestaltungsmittel wird zwischen Art, Format und Größe sowie der Taktung der Fenster variiert. Dieser Wechsel aus linearer, regelmäßiger Abfolge und lebendiger Anordnung erzeugt ein lebendiges und spannendes Gesamtbild der Fassaden.

Die Außenhaut der Neubauten ist als Vorhangfassade geplant, um ästhetische Oberflächen bei energetischer Effizienz zu ermöglichen. Vorherrschendes Fassadenmaterial ist ein hell geschlämmter Klinker, welcher in den Unterschnitten der Eingangszonen mit Travertin ergänzt wird. Die Kombination von Naturstein und hellem Ziegel verleiht den Gebäuden ein lebendiges Gesamtbild von edlem, offiziellem Charakter. Die hochqualitativen Materialien lassen markante, monolithische Baukörper entstehen, deren Attraktivität durch die besondere Haptik noch gesteigert wird.

Wirtschaftlichkeit / energetisches Konzept
Die Errichtung aller Gebäude des Entwurfsbereiches erfolgt zur Optimierung der Abläufe in zwei (ggf. drei) Bauabschnitten ((1) Rathaus / Wohn- und Geschäftshaus und (2) Bürgerzentrum; evt. (3)Turnhalle). Dabei stehen Faktoren der wirtschaftlichen Bauweise und der Instandhaltung bzw. die Minimierung von Folge- und Unterhaltskosten im Vordergrund. Wie im konstruktiven Fassadenschnitt dargestellt, werden Komponenten des mehrschichtigen Wandaufbaus so dimensioniert, dass Standards für die Einstufung der Neubauten als KfW-Effizienzhaus 55-40 erreicht werden können. Durch gezielte Orientierung und Ausrichtung der Bauten kann der Energieverbrauch zusätzlich vermindert werden. Standards der nachhaltigen und innovativen Bauweise und Energieversorgung nach EnEV 2016 wurden ebenfalls berücksichtigt. 

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