Studentenwohnheim Weiden
Realisierungswettbewerb Studentenwohnheim "Am Postkeller" Weiden
Städtebau / Baukörper / Erschließung
Der solitäre Baukörper bildet einen maßstäblichen, selbstbewussten neuen Baustein im Gefüge des baulich heterogenen Hochschulstandorts unter Wahrung der umgebenden Geschossigkeiten. Unter Einbeziehung der neuen fußläufigen Verbindung zwischen Parkplatz und Hochschule besetzt er selbstbewusst das Baufeld. Die notwendigen Stellplätze sind eigenständig, ergänzend zum Parkplatz des Tennisclubs unter Erhaltung des Spielplatzes angeordnet. Der Schallemission der Tennisplätze Rechnung tragend, sind die Wohnheimzimmer in Richtung Süden, Osten und Westen ausgerichtet. Ein Innenhof ist Verteiler, Adresse, Identitäts- und Kommunikationspunkt der Bewohner.
Grundriss / architektonische Konzeption
Der Hauptzugang erfolgt über den neuen Verbindungsweg sowohl aus Richtung Parkplatz als auch aus Richtung der Hochschule. Vom Innenhof werden über 4 Treppen die Apartments der Obergeschosse sowie erdgeschossig alle Wohngruppen erschlossen. Die Nachrüstung eines Aufzugs ist am linken Durchgang / Treppenaufgang möglich. Ebenfalls erdgeschossig befinden sich die Nebenräume und der zum Hof ausgerichtete Gemeinschaftsraum.
Der Geländetopografie folgend fließt die teilweise begrünte Hoffläche im Osten unter dem Gebäude durch. Das hier entstehende zusätzliche Teilgeschoss nimmt die Nebenräume und die Hausmeisterwohnung auf, welche dadurch einen individuellen Außenraumbezug erhält. Weitere Ausgänge in Richtung Osten und Westen öffnen den Hof in die umgebende Landschaft.
Die Wohngruppen sind als Maisonetten ausgebildet, erhalten durch die umlaufende hofseitige Erschließungsfläche einen attraktiven Außenraumbezug und sind zusätzlich über einen 2. Eingang im 1.Obergeschoß erschlossen.
Tragwerk / Konstruktion / Fassaden
Die Konstruktion folgt dem allseitig einheitlichen Raster der Wohnheimzimmer. Das Tragwerk besteht aus massiven Geschossdecken auf Wandscheiben bzw. Stützen. Durch die Anordnung der Maisonette- Erschließungen im 2.Obergeschoß entstehende Rasterversprünge werden über Stützen in der Fassadenebene abgefangen. Die Fassade zu den Laubengängen, welche über Konsolen und Pendelstützen vor dem massiven Baukörper steht, erhält einen Vollwärmeschutz. Die Fassaden der Apartments sind dreigeteilt. Zurückliegende hochformatige Öffnungsflügel (teilweise SSK 3) und fassadenbündige Festverglasungen sowie die großformatigen Öffnungen (alles Holz- Isolier- Verglasungen) der Gemeinschaftsbereiche (Wohngruppen / Gemeinschaftsräume) gliedern den Baukörper, geben ihm seine Maßstäblichkeit und machen unterschiedliche Nutzungsbereiche ablesbar. Die Hoffassade folgt dieser Gliederung, jedoch sind die ebenfalls hölzernen Rahmen mit einem Metalldrahtgewebe gefüllt und geben den Hoffassaden Tiefe.
Haustechnik- und Energiekonzept
Der Mehraufwand der entwurfsbedingten, einhüftigen Erschließung und der Hauseingangstüren zu den Apartments wird durch die geringen Unterhaltskosten / Pflegekosten sowie die Nicht- Beheizung der Laubengänge kompensiert. Gleichzeitig erhalten die beheizten Bereiche Vollwärmeschutz und sind als klare Geometrien ausgebildet. Die Anordnung der Sanitärflächen sind hinsichtlich der Steiger optimiert, Versprünge in den Etagen werden über Unterhangdecken in den Sanitärbereichen verzogen. Alternative Energien wie Solarkollektoren auf den Dachflächen sowie Geothermie sind grundsätzlich angedacht, jedoch im Entwurf nicht explizit dargestellt.
Außenanlagen
Das Gebäude wird von Wildwiesen umgeben, welche sich im Osten durch den Unterschnitt in den Hof ziehen und mit Sitzstufen gegliedert sind. Ein Solitärbaum markiert die Hoffläche.