Jakob Flohe

Eröffnungsansprache von Jens Zander am 06.09.14

Vor circa einer Woche bin ich beim durchlesen der Texte für unserer neue Internetseite, auf folgendes Zitat des Schweizer Verlegers und Kunstsammler Michael Ringier gestoßen, mit dem ich als Architekt zu tun hatte, da er seine Sammlung in Berlin zeigen wollte und wir bestimmte Ausstellungsorte architektonisch geprüft haben.

"In ein Museum gehe ich mit der Absicht, Kunst anzuschauen und setze mich somit ganz bewusst einer Situation aus. In einer Unternehmung ist dies anders, da drängt sich die Kunst hoffentlich unauffällig in den Alltag der Menschen. Das gibt eine ganze andere Wirkung. Sie ist einfach da.

Sie steht da, sie hängt einfach an der Wand und sie beeinflusst auf eine sehr diskrete Art und Weise die Wahrnehmung der Men­schen. Ich kann mir vorstellen, dass die Wirkung der Kunst – wie wir sie ha­ben – noch grösser ist, als wenn man in ein Museum geht.

Beide stellen Fragen, beide wecken Emotionen. Sie polemisieren, sie polarisieren und was wohl die wichtigste Gemeinsamkeit ist – sowohl Journalismus wie auch die Kunst – müssen beide sehr intelligent sein. Kunst stellt Fragen, der Journalismus stellt Fragen und nur so haben wir die Chance, zu neuen Antworten zu kommen.

Fast noch wichtiger ist jedoch, dass man sich bei der Kunst auf subjektive Entscheidungen einlässt. Kunst hat mit Emotionen zu tun, Kunst hat mit Unsicherheit zu tun. Grundsätzlich macht man also bei Entscheidungen über die Kunst die genau gleichen Entscheidungen wie in einer Unternehmung. Wenn man sich auf die Kunst einlässt, ist das eine Art Training für unternehmerische Entscheidungen." (Michael Ringier)

Zum einen regt mich dieses Zitat an, Ulrike Lerchl zu loben, dass es überhaupt zu diesem regelmäßig wechselnden Ausstellung junger Künstlerpositionen kommt – nicht nur weil sie den Künstler damit ein Plattform gibt, sondern weil Sie es versteht im ringierschen Sinne Ihren Mitarbeitern im Unternehmen, die Reize der Kunst, für die kreative Tätigkeit im Unternehmen zur Verfügung zu stellen.

Zum anderen - und da bin ich bei Jakob Flohe – zum anderen sagt Michael Ringier, „Kunst hat mit Emotionen zu tun, Kunst hat mit Unsicherheit zu tun...“, er meint die Unsicherheit im positivsten Sinne, des sich und sein Sehen und Handel hinterfragen.

Es gibt viele Positionen von denen aus, man ein Kunstwerk als Künstler angehen kann. Es gibt Maler, die werden zu Komponisten, zu Konstrukteuren oder sogar zum Politiker.

Jakob Flohe ist eher der Forscher, er beginnt sein Werk und tastet sich feinsinnig mit dem Pinsel und der Tusche in den Bildraum.

Er hat kein bestimmtes Ziel vor Augen, sondern geht einen hochästhetischen malerischen Weg, auf dem durch sein Hinterfragen des gesetzten, die Entscheidung für den nächsten Strich fällt.

Oder ist es nicht mal eine Entscheidung, sondern eher ein Gefühl was in leitet?

Wahrscheinlich ist es diese beeindruckend ungewohnte Bescheidenheit, die uns so fasziniert und uns anhält in den vermeintlich inhalts- oder materiefreien Abstraktionen, doch eine Geschichte oder einen Gegenstand zu entdecken.

Es gibt Arbeiten bei denen auch wirkliche Objekte als anregende Vorgabe dienten. Jakob Flohe schafft es allerdings, uns auch diese Wirklichkeit zu entziehen, sie uns vorzuenthalten, uns suchen zu lassen in einer nur sehr homöopathisch eingesetzten 3. Dimension.

Nur ungern scheint er räumlich zu werden, selten bis gar nicht perspektivisch. Er lässt oft lieber, durch mehr oder wenig wässeriges grau, ein vorne und hinten vermuten.

Und das ist es - glaube ich - was Jakob Flohe reizt, die Kraft der Linie, des Striches - der mal dick, mal fein, mal grob, mal blass, mal gestreift und farbig leuchtend – diese Kraft, die es ihm mit minimalsten Mitteln ermöglicht, dass wir in seinen Arbeiten : Objekte, Räume und Geschichten lesen können - ein jeder seine eigenen.

Lieber Jakob Flohe - Vielen Dank dafür !

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